Hohe Töne

Hohe Töne sind auf Blechblasinstrumenten am schwierigsten zu blasen. Man muss die Lippen dafür stark anspannen, und das muss man erst trainieren. Die Lippen gewöhnen sich nur allmählich an die neue Belastung, darum wirst du am Anfang noch nicht sehr hoch kommen und schnell ermüden. Versuche um deiner Gesundheit willen auch nicht mit aller Gewalt, höchste Töne herauszupressen. Übe lieber erst einmal tiefe und mittlere Töne, und versuch ab und zu in ganz kleinen Schritten höher zu kommen.

Die Lippen funktionieren beim Blasinstrument ähnlich wie die Saiten einer Gitarre: Es gibt mehrere Möglichkeiten, sie zu höheren Tönen anzuregen:

  1. Mehr Spannung: Gitarrensaiten kann man höher stimmen, indem man sie stärker spannt. Ebenso kannst du auch deine Lippen „höher stimmen“, indem du sie stärker anspannst. Das geht aber nur begrenzt: Irgendwann bringt stärkere Anspannung keinen sauberen Ton mehr.
  2. Weniger Masse: Dünnere Gitarrensaiten klingen höher als dicke. Ebenso können auch deine Lippen höher summen, wenn du sie dünn machst: Du ziehst sie in der Mitte auseinander, ähnlich wie beim Grinsen, nur ohne die Mundwinkel anzuspannen.
  3. Weniger Länge: Gitarrensaiten werden am Griffbrett gegriffen. So kann nur noch ein kürzerer Teil der Saite schwingen, und sie klingt entsprechend höher. Ähnliches kannst du auch mit deinen Lippen machen, indem du ein kleineres Mundstück benutzt, oder das vorhandene Mundstück mehr über die Unterlippe schiebst. Der Lippenspalt kann sich dann nicht mehr über den ganzen Querschnitt des Mundstücks erstrecken, sondern nur noch über ein kurzes Stück am Rand. Damit werden bei gleicher Lippenspannung höhere Töne erreichbar.

Im höheren Register liegen die Naturtöne eng beieinander. Somit kannst du, je höher du kommst, mit immer weniger Ventilen auskommen. Es gibt immer mehr Griffvarianten für ein und denselben Ton. Aber du musst du deine Lippen sehr genau steuern, um den gewünschten Ton zu treffen.

Große Grifftabelle für Blechblasinstrumente mit Ventilen